Tischlerverband meets IndustryFusion
Holzverarbeitende Industrie informiert sich über die herstellerübergreifende Open-Source-Vernetzungslösung und lotet Kooperationspotential aus
Eine Open-Source-Vernetzungslösung für die fertigende Industrie und das Handwerk, welche insbesondere auch die Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen aufgreift: Dafür interessiert sich auch der Tischlerverband NRW. Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops wurde ausgelotet, wie IndustryFusion-X auch die holzverarbeitende Branche in Sachen Digitalisierung voranbringen kann.
Der Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen vertritt rund 3500 klein- und mittelständische Handwerksbetriebe und setzt sich vielfältig für die Belange seiner Unternehmen ein – von der Aus- und Weiterbildung, über die landesweite Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Fachberatung seiner Mitglieder. Aktuell beschäftigt sich der Verband unter anderem intensiv mit regulatorischen Herausforderungen, die auf Betriebe im Rahmen des EU Data Act zukommen. Gleichzeitig steht eine Analyse des gesamten Prozessvorgangs in der Holzbearbeitung – vom Kundenauftrag bis zur Montage des Möbelstücks – in Hinblick auf Verbesserungspotentiale auf der Agenda. „Beides Themen, denen mit einer intelligenten Vernetzung und Digitalisierung des gesamten Fertigungsprozesses effizient begegnet werden kann – und genau hier setzt unsere OpenSource Lösung IndustryFusion-X an“, sagt dazu Fabio Oettl, Geschäftsführer der gemeinnützigen IndustryFusion Foundation.
Vor diesem Hintergrund haben sich Vertreter der Stiftung und des Fachverbands jüngst in Dortmund zu einem zweitägigen Workshop getroffen. Diskutiert wurde ein an die OpenSource-Vernetzungslösung IndustryFusion-X angelehntes Datenraumkonzept für die Holzindustrie. Vertieft wurden die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen eines Betriebsbesuchs bei der Firma Bröker – eine modern aufgestellte Tischlerei im sauerländischen Winterberg. Im Fokus stand dabei unter anderem eine Auswertung der Schnittstellen des heterogenen Maschinenparks; festgestellt wurde die große Herausforderung vorhandener Formatbrüche zwischen verschiedenen Softwaresystemen. „Unser Ziel ist es einen vertrauenswürdigen Datenraum aufzubauen, gemeinsam mit allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Akteuren unserer Tischlerbetriebe. Dafür gestalten wir derzeit konkrete Mehrwert-UseCases aus und dabei könnte die Foundation einen Lösungsansatz darstellen“, so Dr.-Ing. Fabian Schnabel, Beauftragter für Innovation und Technologie beim Fachverband.
In einem nächsten Schritt soll nun ausgelotet werden, wie eine konkrete Zusammenarbeit zwischen dem Branchenverband und der Stiftung künftig aussehen kann. „Hinsichtlich der adressierten Zielsetzungen bietet IndustryFusion-X genau die passenden Lösungen – von unserem einzigartigen IFF-ProcessDataTwin bis hin zum vollautomatisierten digitalen Produktpass. Diese müssen allerdings passgenau auf die speziellen Anforderungen der Holzindustrie zurechtgeschnitten werden“, erklärt Fabio Oettl.
Vertreter der Stiftung und des Tischlerverbands NRW diskutieren bei einem zweitägigen Workshop, wie IndustryFusion-X die Holzindustrie in Sachen Digitalisierung voranbringen kann.
Beim Betriebsbesuch bei der Firma Bröker – einer modern aufgestellten Tischlerei – wurden die Schnittstellen des heterogenen Maschinenparks analysiert.
Wie eine konkrete Zusammenarbeit zwischen dem Branchenverband und der Foundation künftig aussehen kann, wird in einem nächsten Schritt ausgelotet.